Die Rendite ist auch so gut, weil die Voraussetzungen zurzeit ansprechend sind: Die Hypothekarzinsen bewegen sich auf tiefem Niveau. Was aber, wenn die Schweizerische Nationalbank wie erwartet die Leitzinsen wieder anhebt? Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male in rascher Folge? Dann würden Investitionen in Mehrfamilienhäuser weniger attraktiv im Vergleich zu anderen Anlagen.
Weniger Nachfrage und weniger verfügbares Kapital bedeuten: Die Preise für Immobilien sinken, der Zinsanstieg verursacht eine Wertberichtigung. Diese kann schnell einmal 20% oder mehr betragen. Anstatt 5 Millionen Franken wäre Ihr Renditeobjekt nur noch 4 Millionen wert. Angenommen, Sie hätten Ihre Immobilie nicht vor zehn, sondern vor zwei Jahren mit 75% Fremdkapital erworben, dann hätten Sie innert zweier Jahre erst knapp 1,1% der 8,33% Differenz zu 66,67% (⅔) amortisiert und Ihren Eigenkapitalanteil von 25% auf 26,11% erhöht.
Der Wertverlust von 1 Million Franken ginge voll auf Ihr Konto und anstatt der ursprünglichen 1,25 Millionen betrüge Ihr Eigenkapital noch 250 000 Franken. Der Kreditgeber wird aber darauf bestehen, dass Sie wieder 26,11% Eigenkapital einschiessen. Bemessen auf 4 Millionen wären das CHF 1 044 000 abzüglich der verbleibenden 250 000 = CHF 794 000. Falls Sie diese Summe nicht aufbringen können, müsste Sie das Haus verkaufen – es wäre also kein Renditeobjekt gewesen, sondern ein happiges Verlustgeschäft. Gemäss dem UBS Chief Investment Office ist jedoch kurz- bis mittelfristig nicht mit einem starken Anstieg der Zinsen zu rechnen.