60 775 Wohnungen wären am 1. Juni 2021 in der Schweiz zu vermieten gewesen – waren es aber nicht. So steht es in der jährlichen Leerwohnungsstatistik des Bundesamts für Statistik. Die gleiche Erhebung ergab auch, dass dies mindestens 228 336 unbewohnten Zimmern entspricht. Und dass 7066 Wohnungen weniger als zwei Jahre alt und noch nie vermietet waren. Erfreulich ist an diesen Zahlen nur eines: 2021 waren es zum ersten Mal seit 2009 weniger und nicht mehr Wohnungen als im Jahr zuvor.
In Chessel wird das allerdings keine Jubelstürme ausgelöst haben – mit 13,9% gewann das Dorf am östlichen Ende des Genfersees nämlich die Schweizer Leerstandsmeisterschaft 2021 in der Disziplin «Gemeinde mit der höchsten Leerstandsquote»; der Kantonspokal ging nach Solothurn. Die Karte mit der geografischen Verteilung der Leerstände zeigt Ihnen die Schweiz als bunten Flickenteppich mit regionalen Hotspots. Bei näherem Hinsehen werden Sie erkennen, dass Leerstände aber auch ein sehr lokales Phänomen sein können: In Vouvry, der Nachbargemeinde von Chessel, ist der Leerstand mit nur 1,14% über 12 Mal tiefer.
Warum gibt es so viele Leerstände? Wie entstehen sie? Woher kommen und wohin gehen sie? Was können Sie als Vermieter oder Vermieterin tun, damit es Sie nicht trifft? Und was, wenn es Sie dennoch getroffen hat?
Über solche und andere Fragen haben wir uns mit Alexandros Tyropolis unterhalten. Er ist CEO von Novac Solutions GmbH, einem auf Zwischennutzungen zur Vermeidung von Leerständen spezialisierten Unternehmen.