Checkliste für eine energetische Sanierung des Eigenheims | key4.ch

Checkliste zur energetischen Sanierung Ihres Eigenheims

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19.02.2024 | 3 Minuten

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei einer Sanierung werden substanzielle Mängel beseitigt, während eine Renovation einer Auffrischung dient.
  • Ein Gebäudeenergieausweis liefert eine Beurteilung des Ist-Zustands und dient als Basis für die Planung der Sanierungsarbeiten.
  • Aus steuerlicher Sicht kann es Sinn machen, gewisse Sanierungsvorhaben gleichzeitig oder aber bewusst gestaffelt anzugehen.
  • Fördergelder sind vor Start der Sanierungsarbeiten zu beantragen.

Viele Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich eine moderne Wohnung in der Stadt oder ein neuwertiges Haus in der Agglomeration oder auf dem Land. Nicht selten erwerben sie jedoch eine Immobilie aus den Sechzigerjahren, die erheblichen Investitionsbedarf aufweist. Denn bei älteren Gebäuden bestehen oft grössere Mängel und die Objekte entsprechen nicht mehr den modernen Baustandards. An einem gewissen Punkt kommen Sie um eine Sanierung nicht mehr herum. Besonders dann, wenn Sie den ökologischen Fussabdruck verringern möchten. Durch gezieltes Sanieren können hohe energetische Einsparungen erzielt werden, welche nicht nur auf das Klima, sondern auch auf den Geldbeutel einzahlen. Wenn Sie sich nun fragen, wie Sie mit Ihrem Vorhaben am besten starten, sind Sie hier genau richtig. Wir zeigen Ihnen mit unserer Checkliste Schritt für Schritt, welche Fragen Sie sich rund um umweltfreundliche Sanierungen stellen sollten und was zu beachten ist.

Glossar: Renovieren oder Sanieren? – Das ist der Unterschied:

Umgangssprachlich werden Sanierung und Renovation häufig als Synonyme verwendet. Das ist so aber nicht ganz richtig. Wir erklären Ihnen den Unterschied.

Sanierung: Wenn eine Sanierung notwendig ist, liegen Mängel vor, welche beseitigt werden müssen, um den Wert der Immobilie zu erhalten, den Wohnstandard zu erhöhen oder weitere Schäden zu verhindern. Bei einer Sanierung handelt es sich somit um die Wiederherstellung beziehungsweise die Modernisierung eines Gebäudes oder einer Wohnung.
Beispiel: Wenn in den Wänden Asbest nachgewiesen wird, müssen sie zwingend saniert werden, um gesundheitliche Risiken für die Bewohnerinnen und Bewohner abzuwenden. Nur mit einem optisch neuen Anstrich kann dieser Mangel nicht behoben werden.

Renovation: Bei der Renovation geht es vielmehr um eine Auffrischung. Hier können zwar auch äusserliche Schäden vorliegen, ein substanzieller Mangel liegt jedoch nicht vor.
Beispiel: Bei abgesplitterter Farbe an den Wänden oder beschädigten Tapeten reicht es aus, diese mit einem neuen Anstrich bzw. einer neuen Tapezierung zu versehen. Das Ziel ist bei der Renovation, dass die Wände am Schluss optisch wieder wie neu aussehen.

Punkt 1: Status quo erfassen

Möglichkeiten zum Sanieren gibt es viele. Ob nun am besten zuerst die Fenster zur besseren Isolierung ersetzt werden oder sich gar die Investition in eine neue energieeffiziente Heizung lohnt, hängt vom Zustand der Immobilie ab. Es lohnt sich, als Erstes den Zustand Ihres Eigenheims genau zu prüfen. Am besten stellen Sie sich die folgenden Fragen:

  • Wie alt ist das Haus oder die Wohnung?
  • Wann wurde die letzte Sanierung durchgeführt?
  • Liegen schwerwiegende Mängel vor?
  • Liegen nur oberflächliche Mängel vor und reicht eine Renovation aus?

Welche Massnahmen sind am dringendsten? Einen Überblick über die Massnahmen bietet diese Übersicht. Um eine umfassende Auskunft über den energetischen Ist-Zustand Ihrer Immobilie zu erhalten, ergibt es Sinn, ein professionelles Gutachten erstellen zu lassen. Der sogenannte Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) zeigt transparent auf, wie viel Energie ein Gebäude für verschiedene elektrische Installationen wie Heizung, Warmwasser oder Beleuchtung verbraucht. Er ist offiziell anerkannt und schweizweit einheitlich, sodass sämtliche GEAK-geprüften Gebäude nach diesen Standards verglichen werden können. Die Erstellung des rund vierseitigen Berichts kostet in den meisten Fällen ca. 1000 Franken. Der GEAK Plus zeigt zudem drei für Ihr Gebäude passende Varianten für mögliche energetische Sanierungen auf.

Punkt 2: Informationen suchen und Angebote vergleichen

Sie konnten den Zustand Ihres Eigenheimes ermitteln und sind sich nun im Klaren darüber, welche Massnahmen nötig sind? Perfekt. Nun geht es darum, die wichtigsten Informationen zusammenzutragen und Angebote einzuholen. Diese Fragen könnten Ihnen dabei helfen:

  • Welcher Handwerker ist der Experte für mein Anliegen?
  • Welche Handwerkerangebote für nachhaltige Sanierungen gibt es?

Auf der Plattform Houzy erhalten Sie mit der Eingabe von nur wenigen Eckdaten zu Ihrem Projekt kostenlose Offerten von qualifizierten Handwerkern aus dem Houzy-Netzwerk.

UBS Switzerland AG («UBS») ist an Houzy AG («Houzy») beteiligt. Durch ihre strategische Partnerschaft mit Houzy will UBS ihr Angebot im Bereich Home&Living ausbauen. UBS hat keinen Einfluss auf die Datenbearbeitung der Website, auf die Sie weitergeleitet werden, und übernimmt keine Haftung dafür.

  • Welches Budget sollte ich für eine energetische Sanierung einplanen?
  • Habe ich mindestens drei unterschiedliche Offerten eingeholt?
  • Wird meine Sanierung vom Kanton finanziell unterstützt?
  • Wie komme ich an diese Fördergelder?
  • Habe ich alle Dokumente beisammen, die ich für das Beantragen von Fördergeldern benötige?

Die Vielfalt an Fördergeldern pro Kanton ist sehr unterschiedlich. Lesen Sie den Artikel «Nachhaltig renovieren: in drei Schritten zu Fördergeldern» für weitere Informationen zum Thema.

Punkt 3: Sanierungsfahrplan aufstellen

Der Umbau oder die Modernisierung einer Immobilie ist meist ein grosses Projekt – insbesondere, wenn eine energetische Sanierung angestrebt wird. Jetzt heisst es: nichts überstürzen. Die wichtigsten Informationen haben Sie zusammen. Nun geht es darum, einen zeitlichen und finanziellen Plan aufzustellen. Gerade wenn Sie mehrere Massnahmen planen, macht es – unter anderem aus steuerlicher Sicht – Sinn, gewisse Sanierungsvorhaben gleichzeitig oder aber bewusst gestaffelt anzugehen. Was die Finanzierung angeht, lohnt es sich, verschiedene Konditionen bei der Aufnahme von grünen Hypotheken zu prüfen. UBS key4 mortgages bietet Ihnen mit der Green Mortgage eine grüne Hypothek, die sich auszahlt.

Folgende Fragen können Ihnen bei der Planung weiterhelfen:

  • Welche Varianten an Hypotheken gibt es, um das Budget für die Sanierung zu erhöhen?
  • Welcher Handwerkeranbieter entspricht meinen Vorstellungen?
  • Wann soll die Sanierung starten? (ggf. auf die Jahreszeit bzw. das Steuerjahr abstimmen)
  • Falls mehrere Massnahmen nötig sind: Welche hat Priorität? Welche kann ich zu einem späteren Zeitpunkt durchführen?

Verfügt lhre Immobilie über ein Nachhaltigkeitszertifikat?

Dann kontaktieren Sie uns und wir prüfen, ob eine Green Mortgage zu vorteilhaften Zinskonditionen für Sie infrage kommt.

Doch wann wird es Zeit für welche Sanierung?

Die einzelnen Bauteile eines Hauses oder einer Wohnung unterscheiden sich meist stark in ihren Materialien. Dadurch variiert auch die Langlebigkeit der verbauten Elemente. Zudem nutzen wir einige Räume häufiger als andere, was punktuell zu unterschiedlich starken Abnutzungserscheinungen führen kann. Die folgende Übersicht zeigt auf, welche Sanierungsmassnahmen nach wie vielen Jahren angestrebt werden sollten, um einerseits Ihr Eigenheim gut instand zu halten und andererseits mit einem energieeffizienten Zuhause einen Beitrag für eine grünere Umwelt zu leisten.

Teil der Immobilie

Massnahme

Zeitpunkt nach dem Bau

Dach

Dach neu decken

nach 30 bis 50 Jahren

Fassade und Dämmung

Fassade streichen

 

Um Energie zu sparen:

 

Innendämmung

 

Kerndämmung

 

Aussendämmung

 

Kompletterneuerung der Fassade

nach 10 Jahren

 

 

nach 25 Jahren

 

nach 50 Jahren

 

nach 40 bis 60 Jahren

 

nach 50 Jahren

Heizung

Umrüstung (sofern regelmässig gewartet wird)

nach 15 bis 25 Jahren

Fenster

Ersatz Verglasung und Rahmen (trägt zu weniger Verlust der Heizwärme bei)

nach 25 bis 30 Jahren

Küche

Komplettsanierung

 

Ersatz Elektrogeräte, (trägt massgeblich zum Energiesparen bei)

nach 15 bis 25 Jahren

 

nach 10 Jahren

Badezimmer

Komplettsanierung (trägt zum Sparen von Wasser bei)

nach 25 bis 30 Jahren

Weitere

Ersatz Solaranlage

 

Elektrotechnik erneuern

 

Smart Home erneuern (Programmieren)

nach 20 bis 25 Jahren

 

nach 30 Jahren

 

nach 3 bis 5 Jahren

Bei Ihrer Recherche wurden nicht alle Fragen beantwortet? Dann sollten Sie einen Experten, bspw. einen Energieberater, zurate ziehen. In unserem Artikel «Energieverbrauch im Eigenheim – wann lohnen sich welche Sanierungsmassnahmen?» erhalten Sie weitere Informationen zum richtigen Zeitpunkt für die einzelnen Sanierungsschritte.

Punkt 4: Entscheidung treffen

Nach einer ausführlichen Vorbereitung sind Sie nun bereit, um Ihren Plan in die Tat umzusetzen. Fördergelder müssen offiziell beantragt werden, bevor es mit den Umbauarbeiten losgeht. Nach Erhalt der Bewilligung können Sie Ihren präferierten Handwerker informieren. Los geht’s!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim ökologischen Sanieren.


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