Energieverbrauch im Eigenheim: Wann soll was saniert werden? | key4.ch

Energieverbrauch im Eigenheim – wann lohnen sich welche Sanierungsmassnahmen?

@Getty Images
27.04.2023 | 3 Minuten

Viele Besitzerinnen und Besitzer eines älteren Eigenheims stehen über kurz oder lang vor der Frage, ob sie in ihre Immobilie investieren sollen. Sei es mit einer optischen Renovation, oder weil eine tiefergehende Sanierung aufgrund erheblicher Mängel notwendig wird. Doch wo soll angesetzt und wie tief soll in die Tasche gegriffen werden? Ist es finanziell sinnvoll, mit ökologisch nachhaltigen Massnahmen in sein Eigenheim zu investieren? Und wann ist der richtige Zeitpunkt für welchen Sanierungsschritt?

Deshalb sind regelmässige Sanierungsarbeiten für die Werterhaltung der Immobilie zentral

Kleinere Reparaturen, der Austausch älterer Geräte oder aber grössere Investitionen wie die Dämmung der Aussenwände und die Anschaffung eines neuen Heizsystems zur energetischen Aufwertung der Immobilie: Wer ein Gebäude besitzt, kommt nicht darum herum, regelmässig in kleinere oder grössere Renovations- oder Sanierungsarbeiten zu investieren. Laufende Investitionen sind auch zentral, um die Werterhaltung des Hauses oder der Wohnung sicherzustellen. Grob geschätzt sind für die Instandhaltung Ihres Hauses mit Sanierungskosten von rund einem Prozent des Neuwerts Ihrer Immobilie zu rechnen, wie das folgende Beispiel zeigt:

  • Kosten für Erwerb des Eigenheims: 1.5 Millionen Franken
  • Jährliche Ausgaben für Sanierung: 15 000 Franken

Selbstverständlich wird es Zeitspannen geben, in denen Sie nicht investieren müssen. Unter Umständen, ist dafür ein paar Jahre später ein grösseres Investment nötig.

Eine Übersicht: Wann fallen üblicherweise welche Sanierungsarbeiten an?

Folgende Tabelle zeigt auf, wann ungefähr mit welchen Sanierungsmassnahmen gerechnet werden sollte Sie kann als Basis dienen, um nachhaltige Sanierungen zu planen:

Sanierungsbestandteile

Sanierungszeitpunkt

Elektronische Geräte, Elektro- und Wasserinstallationen, Wände, Oberflächen und Böden (ausgenommen Plattenböden)

nach 15 – 20 Jahren

Küchenabdeckungen, Bäder, Fenster, Lüftungen, sanitäre Anlagen, Liftanlagen, Cheminée sowie Flachdächer

nach 20 – 30 Jahren

Keller- und Estrichausbau

nach 40 Jahren

Steildächer, Fassaden sowie Wärmeverteilung und -produktion

nach 45 – 55 Jahren

Gesamterneuerung oder Ersatzneubau

nach 75 – 100 Jahren

Der digitale Sanierungsrechner von Houzy errechnet Kosten und optimalen Zeitpunkt

Es geht aber genauer und smarter als mit der oben gezeigten Übersicht der Richtwerte für einen Sanierungszeitpunkt. Um noch besser planen zu können und herauszufinden, mit welchen Investitionen Sie am meisten Geld sparen, eignet sich der digitale Sanierungsrechner von Houzy. Folgende Services übernimmt Houzy für Sie:

  • Analyse Ihrer Immobilie basierend auf wenigen Angaben
  • Berechnung des optimalen Zeitpunkts für die Investition
  • Berechnung der ungefähren Sanierungskosten

Auch wenn einzelne Bauteile zu unterschiedlichen Zeitpunkten sanierungsbedürftig werden, ergibt es manchmal Sinn, gewisse Investments in einem Sanierungsschritt anzugehen: Houzy gibt an, bei welchen Bauteilen es sich lohnen kann, sie gleichzeitig zu sanieren, um wiederum kosteneffizientere Resultate zu erzielen.

UBS Switzerland AG («UBS») ist an Houzy AG («Houzy») beteiligt. Durch ihre strategische Partnerschaft mit Houzy will UBS ihr Angebot im Bereich Home&Living ausbauen. UBS hat keinen Einfluss auf die Datenbearbeitung der Website, auf die Sie weitergeleitet werden und übernimmt keine Haftung dafür.

Wie die Berechnung verschiedener Einsparungen funktioniert

Der digitale Sanierungsrechner von Houzy erledigt also sämtliche Kalkulationen, die für Ihre Sanierungsarbeiten zentral sind. Dennoch kann es für Sie hilfreich sein, mehr darüber zu wissen, wie Einsparungen berechnet werden. So können Sie Empfehlungen besser nachvollziehen.

Es wird zwischen zwei sogenannten Amortisationsarten unterschieden:

  • Wirtschaftliche Amortisation: die Abbezahlung oder auch Tilgung des Kaufpreises durch finanzielle Einsparungen
  • Energetische Amortisation: die Tilgung der Herstellungsenergie für eine Energieanlage

Die wirtschaftliche Amortisationszeit zeigt auf, wie lange es dauert, bis eine anfängliche Investition durch Einsparungen ausgeglichen ist, beispielsweise durch den Ertrag von eingesparten Energiekosten einer neuen Heizung. Wichtig dabei ist, dass Sie mit alternativen Investitionen vergleichen. Die folgende beispielhafte Tabelle zeigt auf, wie viel die Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich mit einer Ölheizung kostet und wie hoch die jährlichen Heizkosten ausfallen (Quelle: energieheld.ch):

Heizungsart

Kosten für die Anschaffung der Heizung

Jährliche Heizkosten

Luft-Wasser-Wärmepumpe

CHF 32’000

CHF 1’000

Ölheizung

CHF 27’000

CHF 2’200

Wenn Sie also 32’000 Franken in eine neue Wärmepumpe investieren und jährlich 1200 Franken einsparen, ergibt sich eine Amortisationszeit von rund 26 Jahren. Und genau hier kommt der Vergleich mit der Ölheizung als Alternative ins Spiel: Rechnet man Kosten für die Anschaffung und jährliche Heizkosten über mehrere Jahre zusammen, ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe nach weniger als fünf Jahren im Gesamtpreis günstiger als die Ölheizung. Die effektive wirtschaftliche Amortisationszeit für die Luft-Wasser-Wärmepumpe beträgt also ca. fünf Jahre. Der Einfachheit halber ausgeblendet wurden bei diesem Rechenbeispiel schwankende Öl- und Strompreise.

Auch die Herstellungsenergie wird bei energetischen Sanierungen amortisiert

Nebst den wirtschaftlichen Einsparungen rentiert eine klimafreundliche Sanierung auch energetisch. Um diese Einsparung sichtbar zu machen, wird häufig die energetische Amortisation verwendet. Die energetische Amortisation bezeichnet die Zeitdauer, die benötigt wird, bis eine Anlage ausreichend Energie produziert, um die ursprünglich für die Herstellung der Anlage aufgewendete Energie auszugleichen. Dünnschichtige Solarpanels produzieren beispielsweise in 1,5 bis 3,5 Jahren ausreichend Energie, um den Energiebedarf ihrer Herstellung auszugleichen.

Längerfristig zahlen sich Investitionen in ein grünes Heim definitiv aus

Je nach Budget stehen Ihnen für die Renovations- oder Sanierungsarbeiten also einige Optionen zur Verfügung – von schnellen Lösungen bis zu umfassenderen Massnahmen. Auch wenn die Kosten für eine klimafreundliche energetische Sanierung auf den ersten Blick vielleicht etwas höher ausfallen mögen, lohnt es sich häufig, in ein grünes Heim zu investieren. Sie leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Umwelt, sondern sparen längerfristig auch Geld, weil die gesteigerte Qualität Ihrer Immobilie sowie der günstigere Betrieb der Installationen und Geräte sich auszahlen werden.

Green Mortgage von UBS key4 mortgages bietet attraktive Hypothekarkonditionen

Eine nachhaltige Investition kann zudem mehrfach finanziell belohnt werden: einerseits mit Fördergeldern von den Kantonen und andererseits mit attraktiven Konditionen bei der Kreditaufnahme. key4 bietet Ihnen mit der Green Mortage eine grüne Hypothek, die sich auszahlt. Sie weisen einzig Ihre erworbenen Nachhaltigkeitszertifikate vor und können so von günstigen Hypothekarkonditionen profitieren.

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Was sagt eigentlich die Forschung: Welche Sanierungsmassnahmen sind wichtig?

Die ökologische Bauweise von Gebäuden ist auch ein wichtiger Bestandteil für die Zielerreichung der Energiestrategie 2050 des Bundesrats. Um das Potenzial verschiedener Sanierungsmassnahmen abschätzen zu können, hat die Forschungsabteilung „Urban Energy Systems“ der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa im Jahr 2019 Wohngebäude nach Baujahr, Heizungstyp und Anzahl Bewohnerinnen bzw. Bewohner sortiert. Das Ergebnis zeigt auf, dass das Sanierungspotenzial bei Häusern, die zwischen 1949 und 1994 erbaut wurden, am grössten ist. Sie werden zu 77 Prozent elektrisch, mit Öl oder Gas beheizt und stellen die Mehrheit aller Gebäude in der Schweiz dar.

Daraus abgeleitet erarbeiteten die Forscherinnen und Forscher vielversprechende Sanierungsmassnahmen. Fazit: Insbesondere die Sanierung von Dächern und Fenstern bei älteren Häusern sollte möglichst schnell angegangen werden. So könnte der Bedarf an Heiz- und Kühlenergie um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden. Werden alle vorgeschlagenen Massnahmen – dazu zählen auch solche für Gewerbe, Schulen, Spitäler und Büros – umgesetzt, könnten die Treibhausgasemissionen gesamtschweizerisch sogar um 60 bis 80 Prozent reduziert werden.


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