Unterlagen für Hypothekarantrag: eine Checkliste | key4.ch

Hypothekarantrag: Diese Unterlagen benötigen Sie

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30.09.2021 | 3 Minuten

Eine potenzielle Traumimmobilie ist gefunden, die ersten Online-Kalkulationen sind positiv ausgefallen. Nun steht der nächste wichtige Schritt Richtung Eigenheimkauf an: Das Gespräch mit einer Kundenberaterin oder Kunderberater eines Hypothekaranbieters zwecks Vergabe einer Hypothek. Dieser Termin will gut vorbereitet sein. Je vollständiger die Unterlagen sind, desto weniger Nachfragen und unkomplizierter das Prozedere. Dieser Artikel enthält eine Übersicht, welche Unterlagen für einen Hypothekarantrag benötigt werden.

Warum findet eine Antragsprüfung statt?

Die Aufnahme einer Hypothek ist finanziell gesehen ein ziemlich grosser Schritt im Leben einer künftigen Immobilienbesitzerin oder eines Immobilienbesitzer. Nicht wenige Menschen verkalkulieren sich bei dieser Rechnung oder nehmen die ganze Sache nicht ernst genug. Um den Antragssteller vor einer möglichen Überschuldung zu schützen, sind Kreditgeber in der Schweiz gesetzlich dazu verpflichtet, Anträge für die Vergabe einer Hypothek umfassend zu prüfen.

Welche Unterlagen gehören in den Antrag?

Der Hypothekarantrag muss grob gesagt zwei Aspekte beleuchten: die betreffende Wunschliegenschaft und die finanzielle Situation der Antragsstellenden. Grundsätzlich gilt, dass dem Antrag lieber zu viele Unterlagen beiliegen sollten als zu wenige. Im Folgenden wird auf die einzelnen Dokumente näher eingegangen.

Unterlagen zu den Kunden

Nicht nur die potenzielle Liegenschaft wird bewertet, sondern auch der Kreditnehmer. Eine umfassende Bonitätsprüfung gibt Aufschluss darüber, ob er oder sie in der Lage ist, den mit der Hypothek verbundenen finanziellen Belastungen standzuhalten. Folgende Dokumente helfen dem Kreditgeber dabei.

  • Amtlicher Ausweis: Er muss gültig sein und dient der Identifikation des Kunden, sofern er oder sie nicht bereits beim Hypothekaranbieter Kunde ist.
  • Lohnausweis: Diesen Nachweis über das Einkommen des Kunden stellt der Arbeitgeber aus. Es empfiehlt sich, zusätzlich die drei vergangenen Lohnabrechnungen inkl. allfälligen Bonuszahlungen beizulegen. Bei selbständiger Erwerbstätigkeit ist die Bilanz und Erfolgsrechnung (inkl. Revisionsbericht) der letzten drei Jahre einzureichen.
  • Eigenmittelzusammenstellung: Für die Aufnahme einer Hypothek muss der Antragssteller einen gewissen Anteil an Eigenmitteln einfliessen lassen. Eine genaue Aufstellung dieser Werte ist für den Hypothekaranbieter unerlässlich. Dafür werden Belege in Form von Kontoauszügen, Steuererklärungen, Pensionskassenausweise, schriftliche Verträge zu möglichen Schenkungen/Erbvorbezügen sowie allfällige Lebensversicherungs-/Todesfallrisikopolicen eingefordert.
  • Feste finanzielle Verpflichtungen: Kreditgeber interessieren auch für laufende Kosten, die aus Leasingverträgen, das Abbezahlen von Kleinkrediten oder auch anderweitige finanzielle Verpflichtungen wie beispielsweise Kosten von Zweitdomizilen oder Alimente entstehen.
Blick auf ein Einfamilienhaus mit Garten
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Unterlagen zur Liegenschaft

Diese Unterlagen über die Liegenschaft müssen dem Hypothekarantrag beiliegen.

  • Verkaufsdokumentation: Das wichtigste Dokument. Es sollte mindestens die folgenden Angaben enthalten:
    • Fotos der Innen- und Aussenansicht
    • Beschrieb des Objekts (Adresse, Anzahl Zimmer/Etagen, Balkone/Terrasse und Parkplätze)
    • Baujahr und vorgenommene Renovationen mit Jahresangabe
    • Kaufpreis
    • Vertragsparteien
    • Mögliche Termine und Fristen
  • Grundriss: Dieser Plan gibt zum Beispiel Auskunft über die Quadratmeterzahl und Nettowohnfläche der Liegenschaft, die Anzahl der Zimmer, Raumhöhe, Dachform und Bodenbeläge. Er wird in der Regel von der verkaufenden Partei zur Verfügung gestellt.
  • Situations-/Kataster-/Zonenplan: Der Katasterplan ist eine massstabsgetreue Darstellung von Grundstücken und Liegenschaften. Er zeigt ihrer Grösse, Nutzungsart sowie Lage. Die Geodaten lassen sich in der Regel nicht nur über das zuständige Vermessungsamt der Gemeinde, sondern auch online beziehen. Eine gute Anlaufstelle ist das ÖREB-Portal der Schweiz. Ein gewöhnlicher Auszug ist hierbei kostenfrei.
  • Grundbuchauszug: Er enthält Grundstückbeschriebe und mit dem Grundstück zusammenhängende Rechte wie Eigentum und Dienstbarkeiten. Das Grundbuch ist zwar ein öffentliches Register, jedoch muss ein gewünschter Auszug legitimiert werden und wird in der Regel von der verkaufenden Partei oder der Verwaltung der Immobilie zur Verfügung gestellt. Der Grundbuchauszug darf nicht älter als 6 Monate sein.
  • Verkehrswert-Schätzung: Falls diese vorhanden ist, hilft sie bei der Prüfung. Der Hypothekaranbieter wird aber eigenständig ebenfalls eine Schätzung des Objekts vornehmen, um den angegebenen Wert zu plausibilisieren.
  • Gebäudeversicherungsausweis: Diese obligatorische Versicherung schützt Immobilien vor Elementarschäden, also zum Beispiel Überschwemmungen, Hagel und Lawinen. Auszüge können bei der kantonalen Gebäudeversicherung, oder beim jeweiligen Institut wo die Liegenschaft versichert ist, bestellt werden.
  • Energieeffizienz-Nachweis: Falls Zertifikate wie beispielsweise MINERGIE oder GEAK vorhanden sind.
  • Falls im Baurecht: Der Baurechtsvertrag enthält Angaben über die Laufzeit des Baurechts und die entsprechenden Baurechtszahlungsangaben.
Eine Frau und ein Kind stehen an einem elektrisch betriebenen Auto
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Zusätzliche Unterlagen bei einem Neubau oder Renovationen

Möchten Sie keine bestehende Immobilie kaufen, sondern planen den Erwerb eines Neubauobjekts? Oder setzen auf eine Renovation bzw. Umbau? Dann sind zusätzlich zu den oben aufgeführten , die folgenden Unterlagen einzureichen.

  • Baubewilligung
  • Projektpläne und Baubeschreibe inkl. Kostenvoranschlag und Kubatur

Unterlagen bei Stockwerkeigentum

Im Fall von Stockwerkeigentum werden in der Regel die folgenden zusätzlichen Unterlagen benötigt.

  • Nutzungs- und Verwaltungsreglement der Stockwerkeigentümergemeinschaft
  • Stockwerkeigentumsbegründungs-Vertrag mit Wertquotenaufteilung
  • Angaben zum Erneuerungsfonds
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